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Der phänologische Kalender: Gärtnern zur richtigen Jahreszeit

05.04.2022 Magazin
Bäume im Garten.

Der phänologische Kalender beruht auf den Beobachtungen jährlich wiederkehrender Naturphänomene, wie dem Blühbeginn oder auch Laubfall von Pflanzen. Gärtner und Landwirte wissen, dass es keine festgelegten Daten gibt, an denen mit Saat oder Ernte begonnen werden sollte. Stattdessen kann den Entwicklungen der Natur Vertrauen geschenkt werden. Der phänologische Kalender und das damit einhergehende Wissen sind somit für jede gärtnerische Arbeit von hoher Bedeutung.

Beruhend auf den wiederkehrenden Phänomenen, lässt sich das Jahr in zehn phänologische Jahreszeiten einteilen.

Frühling und Sommer sind Blütezeit

Der Vorfrühling und Hochsommer können um die 50 Tage andauern.

  • Vorfrühling. Eine der Pflanzen, die die erste Jahreszeit einleitet, wird von Vielen nach einem langen, kalten Winter gerne willkommen geheißen: Neben Hasel und Märzenbecher läutet vor allem das Schneeglöckchen den Vorfrühling ein.
     
  • Es folgt der Erstfrühling und hier gilt: Sobald die Forsythien blühen, ist die beste Zeit für einen Rosenschnitt gekommen! Auch Beerensträucher, Kirsch- oder Birnbäume zeigen nun ihre ersten Blüten und erinnern daran, dass die Obstbäume im Garten ebenfalls einen Schnitt vertragen könnten.
     
  • Blühende Apfelbäume bedeuten: Es ist Vollfrühling! Flieder und Rosskastanienbäume tragen Blüten und die Bodentemperatur ist somit hoch genug, dass Grassamen gut keimen und der neue Rasen ausgesät werden kann.
     
  • Für alle Gärtner gilt: Im Frühling und auch noch im Frühsommer sollten Sommerblumen ausgesät werden, damit sie pünktlich mit ihrer Schönheit und Farbenpracht erfreuen können! Der Frühsommer ist der Blütehöhepunkt aller Wiesen und Getreidefelder und wird durch den Blühbeginn des Holunders eingeleitet.
     
  • Im Hochsommer öffnen die Linden ihre honigduftenden Blüten und ziehen damit unzählige Bienen und Hummeln an. Nun ist auch der beste Zeitpunkt, um neue Erdbeerbeete anzulegen und Kräuter wie Basilikum, Salbei und Majoran zu ernten!  

Sommer und Herbst bringen Früchte

  • Sobald die im Vollfrühling erblühten Apfelbäume ihre Früchte tragen, kündigt sich der Spätsommer an. In den meisten Regionen entspricht dies dem Monat August. Während die Phasen des phänologischen Frühlings vor allem von Blütepracht verschiedenster Pflanzen geprägt sind, tragen diese im Sommer und Herbst nun Früchte. Im Spätsommer sollten, wenn die reichhaltigen Obst- und Gemüseernten genug Zeit lassen, Beerensträucher für das nächste Jahr ausgelichtet werden. Ebenfalls können Radieschen, Feldsalat oder auch Petersilie für das nächste Jahr ausgesät werden! Die kommenden phänologischen Jahreszeiten sind in der Regel bei 20 bis 30 Tagen einzuordnen.
     
  • Von Frühherbst ist die Rede, wenn der Holunder reif ist und auch die ersten Haselnüsse fallen. Die Knollen und Zwiebeln von im Frühjahr blühenden Pflanzen, wie Tulpen, Narzissen oder Krokusse sollten im Freien ausgepflanzt werden.
     
  • So wie der Vorfrühling mit Schneeglöckchen erfreut, wird der Vollherbst durch die Früchte der Stiel-Eiche angezeigt und bringt Spaß für alle fleißigen Sammler. Im Vollherbst wird ebenfalls Kartoffelernte betrieben und es kann eine allgemeine Laubverfärbung beobachtet werden.
     
  • Mit der Blattverfärbung der Stiel-Eiche wird der Spätherbst eingeleitet und die Vegetationszeit nimmt ihren Abschluss. Dies kann vor allem mit dem starken Laubfall gut beobachtet werden.  Auch die Tierwelt macht sich bereit für die kalte Jahreszeit. Sobald also Laubfall zu beobachten ist, können Futterplätze für Vögel eingerichtet werden oder auch Unterschlüpfe für Igel gebaut, um diese im Winter zu unterstützen. 

Winter bedeutet das Ende der Vegetationszeit

  • Sobald die Stiel-Eiche ihre Blätter verliert, beginnt die winterliche Periode zwischen dem Ende der Vegetationszeit und den ersten blühenden Pflanzen im Vorfrühling. Der Winter ist die längste phänologische Jahreszeit. Im Winter sollten vor allem Winterschnitte an Bäumen und Sträuchern durchgeführt werden. Die Zeit kann aber auch gut zum Säubern von Gartengeräten, die das ganze Jahr hart gearbeitet haben, genutzt werden.

Der Vorteil des phänologischen Kalenders ist vor allem, dass die Beobachtungen sowohl in milden als auch rauen Regionen gelten, unabhängig ob der Winter spät oder doch schon früh geendet ist. Die Entwicklungen in der Natur treten immer ein und können als zuverlässige Richtlinien genutzt werden. 

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